Solange Du selbst den Ball hast, können die Anderen kein Tor schießen!

Solange Du selbst den Ball hast, können die Anderen kein Tor schießen!

Anne Will sagt, dass Carmen Miosga gesagt hat, dass ihre Nachfolgerin bei den „Tagesthemen“, Jessy Wellmer, „nett“ sei. Und weil Carmen Miosga das über Jessy Wellmer gesagt hat, sagt es am Sonntagabend Anne Will über ihre Nachfolgerin Carmen Miosga.
„Nett“? Mag sein, dass Jessy Wellmer „nett“ ist, aber über ihre Qualifikation als Moderatorin sagt es absolut nichts aus. „Nett“ ist für eine Journalistin eher beleidigend, auch wenn es „nett“ gemeint sein sollte.
Über Anne Will wird in der Branche gemunkelt, sie sei als Chefin nicht besonders „nett“. Disqualifiziert sie das als Moderatorin? Carmen Miosga, Jessy Wellmer und Anne Will sind gestandene Journalistinnen. Sie mögen einem mehr oder weniger sympathisch sein, ihre Art der Moderation mag einem mehr oder weniger gefallen. Aber ob sie „nett“ sind oder nicht, spielt die kleinste Rolle.
Ach ja: Weil Jessy Wellmer und Carmen Miosga so „nett“ sind, sollen wir als ZuschauerInnen auch „nett“ zu ihnen sein. Echt jetzt?!
H.R.
Leider haben es die Schläuche und Kabel unseres Autos einem Marder angetan. Schon zum zweiten Mal hat er oder sie zugeschlagen und auf einem zentralen Kabel herumgekaut, was zur Folge hatte, dass wichtige Systeme ausgefallen sind. In der Autowerkstatt diskutierten wir verschiedene Möglichkeiten, den oder die Marder zu vertreiben: zum Beispiel ein Gerät, das Tonsignale mit hoher Frequenz ausstößt, an das sich allerdings der Marder gewöhne. Oder: ein System mit gespannten Drähten im Motorraum, das dem Marder wie die Zäune auf der Kuhweide Stromstöße verpassen würde. Am günstigsten wäre ein aufgehängter Klostein. Riecht man das dann auch im Auto?
Oder – fragte mich der Mitarbeiter: „haben Sie einen Hund?“ Ich verneinte, sagte aber, dass in unserem Haus ein liebenswürdiger Hund wohne. Aber warum? Ein Büschel Hundehaare könnte im Motorraum aufgehängt den Marder vergällen. Jetzt kam Bruno ins Spiel. Bruno wurde um eine Haarspende gebeten. Und die lag nach der nächsten Fellpflege in einem hübschen rosa Kuvert in unserem Briefkasten. Nun wird die Bewährungsprobe kommen. Sollte kein Marder mehr zubeißen, wird Bruno auf jeden Fall ein Geschenk bekommen. Auch wenn der Marder aus unbekannten Gründen keine Lust mehr auf Kabel haben sollte. Dafür kann ja Bruno nichts. Er hat selbstlos die Haare gespendet.
Ein Gastbeitrag von G.H.
Unlängst konnte ich wieder einmal lesen, ein Fußballspiel sei durch einen Elfmeterkrimi entschieden worden. Zu einem Krimi gehören zwei Seiten: Die Guten und die Kriminellen. Nun würden, abgesehen von ein paar durchgeknallten Hooligans, selbst die hartgesottensten Parteigänger auf den Fanblocks in der gegnerischen Mannschaft beim Elfmeterschießen keine Horde von Verbrechern sehen. Man weiß was gemeint ist, aber das Elfmeterkrimibild ist schief.
Hingegen könnte man sagen, ein ARD – Sonntags -TATORT sei spannend wie ein Elfmeterschießen. Schön wär’s.
UdM 04.12.2023
Bei einer Sitzung des Hauptausschusses des Brandenburger Landtags, bei der es um Vergangenheit und Zukunft des RundfunkBerlinBrandenburg (rbb) ging, wurde ein bisher unbekanntes Detail aus dem Intendantenleben der fristlos entlassenen Patricia Schlesinger öffentlich gemacht. Wie einer der Abgeordneten mitteilte, hatten die vom Sender beauftragten Anwälte u.a. herausgefunden, dass auch die im Dienstwagen der Intendantin vorrätig gehaltenen Pfefferminzbonbons vom Sender bezahlt worden seien.
Pfefferminzbonbons auf Sonderposten? Echt jetzt!
Kaviar, Champagner, kubanische Zigarren – ok! Aber Pfefferminzbonbons??
H.R.
Vor kurzem habe ich mal wieder eine Krawatte angezogen. Es fühlte sich gut an. So wie früher. Dazu ein weißes Hemd, ein Anzug, Schuhe mit Ledersohlen. Wer trägt so was noch? In den Nachrichtensendungen des rbb-Fernsehens tragen die Moderatoren T-Shirts unterm Jacket. Vor ein paar Jahren, da war er noch Außenminister, erschien Frank-Walter Steinmeier bei der Berlinale Eröffnung mit schwarzem T-Shirt zum Anzug. Wirkte irgendwie deplaziert.
Der Bundeskanzler wirkt seltsam, wenn er mit offenem weißen Hemd zum geschlossenen Jacket, mit schützend unter den Knopf gehaltenen Händen durch die Gegend läuft. Robert Habeck trägt jetzt immer häufiger Krawatte. Aber nie ganz hochgezogen, so ein bißchen lässig verrutscht zum leicht welligen Kragen.
Bei Christian Lindner und Friedrich März sieht alles perfekt aus. Wie aus dem Herrenmagazin beim Friseur. Ich stelle mir gerade Merz mit T-Shirt und Lindner mit abgerutschtem Schlips und zerknautschtem Kragen vor. Das glaubt ihnen niemand!
Ich war mit „Schlips und Kragen“, wie die Leute im vergangenen Jahrhundert sagten, in der Philharmonie. Außer mir trugen nur sehr alte und sehr junge Männer eine Krawatte. Ich kam mir gleichzeitig jung und alt vor! Was will man mehr?
H.R.
Wir haben uns eine Elektroauto gekauft. Noch bevor der Wagen übergeben wurde, sorgte er für Gesprächsstoff: Vernünftige Entscheidung, aber ist die Technik ausgereift? Die Batterieleistung ist das Problem! Wollt ihr damit auch lange Strecken fahren? Und was ist mit dem Laden? Ermutigung geht anders!
Jetzt ist der Wagen da und erzieht uns. Wir lernen, dass „effizientes Rollen“ Strom spart, dass beim Bremsen die Batterie geladen wird, dass es besser ist die Sitzheizung zu nutzen, statt die Klimaanlage hochzustellen. Der Bordcomputer zeigt uns auf dem Touchscreen wieviel Energie wir bei welchem Tempo verbrauchen.
Mit einer zu 100 Prozent geladenen Batterie, soll die Reichweite 400 Kilometer betragen. Aber – so werden wir vom System belehrt – es ist besser, nur 80 % zu laden, dann hält die Batterie länger, aber die Reichweite ist kleiner. Das führt natürlich dazu, das Auto weniger und den öffentlichen Nahverkehr häufiger zu benutzen. Und auf der Autobahn sind 120 Kilometer in der Stunde doch viel entspannter als 160!
Wenn einem allerdings einer dieser unvernünftigen Raser auf der linken Spur beim Überholen auf die Nerven geht, ist Schluß mit „effizientem Rollen“. In 3 Sekunden von 60 auf 100. 160 oder 180 sind auch kein Problem. Höchstens für den Computer!
H.R.
Der deutsche Bundestag hat beschlossen, private Seenotrettungsorganisationen in diesem Jahr mit bis zu zwei Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zu unterstützen. Bei ihrem Beschluss haben die Abgeordneten vergessen, die Bundesregierung aufzufordern, allen von diesen Organisationen geretteten Flüchtlingen, auch eine Weiterreise nach Deutschland zu garantieren, statt sie in Italien abzuladen.
Der deutsche Bundeskanzler hat sich jetzt beim EU-Gipfel in Spanien von dem Beschluss des Parlaments distanziert.
H.R.
Selbstwirksamkeit ist in der Entwicklung von Kindern eine wichtige Angelegenheit. Sie bemerken, dass ihr Handeln Auswirkungen in der Umwelt hat. Kleinkinder denken mitunter , wenn sie die Augen schließen, dass das Licht dann ausgeschaltet wird. Magisches Denken oder ein Irrtum, den wir als Erwachsene erkennen. Oder auch nicht?
Eine Lehrerin wollte Wolfgang Koeppens Roman „Tauben im Gras“ aus dem Jahr 1951 nicht als Unterrichtsstoff akzeptieren, weil in diesem rassistische Sprache, das N-Wort vorkommt. Der Roman erzählt – mit kritischer Erzählhaltung – vom Rassismus in Deutschland in der Nachkriegszeit. Der Vorsitzende des Landesschülerbeirates Baden-Würtemberg, der nach eigener Aussage das Buch nur in Auszügen gelesen hat, hält es für rassistisch. Ein so heikles Buch könne im Unterricht nur behandelt werden, wenn es an Schulen diversere Kollegien gäbe, die für das mentale Wohlbefinden der Schüler sorgen. Schule müsse ein safe space sein.
Ein solcher soll offenbar vor der Realität, vor den Grausamkeiten der Geschichte und unserer Vorfahren verschonen. Wenn man also nicht hinschaut oder wegschaut oder etwas nicht liest, ist schon ein Teil der als Problem empfundenen Wirklichkeit verschwunden. Studenten verlangen heute Triggerwarnungen, wenn es um Vergewaltigungen in den Texten antiker Autoren oder um den Holocaust geht Da sind wir also wieder beim Kleinkind mit den geschlossenen Augen..
Nachdem die Amerikaner 1945 das KZ Buchenwald bei Weimar befreit hatten, führten sie Teile der Bevölkerung durch das Lager, um ihnen das Ausmaß der Terrorherrschaft der Nazis zu demonstrieren. Die Zuschauer reagierten betroffen, aber auch mit Empörung, dass sie sich so etwas unzumutbares anschauen müssten.
Ein Gastbeitrag von G.H.