Wenn man in den ersten schönen Frühlingstagen in die öffentlichen Grünanlagen der Städte geht, so trifft man auf viele Hunde und deren BesitzerInnen. Auch noch nach dem Ende der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen sieht man deutlich mehr Hunde als früher. Nicht alle in der Coronazeit erworbenen Tiere sind offenbar mittlerweile in überfüllten Tierheimen gelandet. In diesen Frühlingstagen fallen mir im städtischen Grün zwei Dinge vermehrt auf: Hundebesitzer tragen unter der Uhr oder einem Armband ein locker geschwungenes rotes Plastikband, das sich beim näheren Hinschauen als das herausstellt, was man auf norddeutsch Schietbüdel nennt.
Zum anderen scheint sich die Vorliebe hinsichtlich favorisierter Hunderassen verändert zu haben. Starke große Männer führen keinen Kampfhund mehr, sondern muskelbepackte Riesen tragen zärtlich ein kleines Hündchen vor sich her, das nur ausnahmsweise auf dem Boden abgesetzt wird. Je größer der Mensch, desto kleiner der Hund. Woher kommt diese Liebe der Großen zu den Kleinen? Niemand weiß nichts genaues. Ist es die Sehnsucht in harten Zeiten nach etwas niedlichem und flauschigem? Auf jeden Fall hat man im städtischen Grün etwas zu gucken.
Ein Gastbeitrag von G.H.