Wir haben uns eine Elektroauto gekauft. Noch bevor der Wagen übergeben wurde, sorgte er für Gesprächsstoff: Vernünftige Entscheidung, aber ist die Technik ausgereift? Die Batterieleistung ist das Problem! Wollt ihr damit auch lange Strecken fahren? Und was ist mit dem Laden? Ermutigung geht anders!
Jetzt ist der Wagen da und erzieht uns. Wir lernen, dass „effizientes Rollen“ Strom spart, dass beim Bremsen die Batterie geladen wird, dass es besser ist die Sitzheizung zu nutzen, statt die Klimaanlage hochzustellen. Der Bordcomputer zeigt uns auf dem Touchscreen wieviel Energie wir bei welchem Tempo verbrauchen.
Mit einer zu 100 Prozent geladenen Batterie, soll die Reichweite 400 Kilometer betragen. Aber – so werden wir vom System belehrt – es ist besser, nur 80 % zu laden, dann hält die Batterie länger, aber die Reichweite ist kleiner. Das führt natürlich dazu, das Auto weniger und den öffentlichen Nahverkehr häufiger zu benutzen. Und auf der Autobahn sind 120 Kilometer in der Stunde doch viel entspannter als 160!
Wenn einem allerdings einer dieser unvernünftigen Raser auf der linken Spur beim Überholen auf die Nerven geht, ist Schluß mit „effizientem Rollen“. In 3 Sekunden von 60 auf 100. 160 oder 180 sind auch kein Problem. Höchstens für den Computer!
H.R.