PARTEIENLYRIK

Da hängen sie wieder klein, oder sie stehen groß, die Werbeplakate der Parteien, deren Botschaften dem in den Geheimnissen der Kommunikationswissenschaften Ungeschulten nicht selten als grenzdebil erscheinen. 

‚Für Dich’ duzt uns auf einer der SPD-Laternenpappen Olaf Scholz. Das klingt nach Valentinstag. Nach einem verdruckst schuldbewussten Kerl, der seiner ein Jahr lang mies behandelten Lebenspartnerin einen Fertigstrauß von Blume 2000 hinhält. Für Dich.

Oder was willst Du uns sagen, Olaf?

Oder die Grünen. ‚Gemeinsam‘ fordert in fetten Großbuchstaben das Konterfei einer mittelalten Dame.

Gemeinsam was? Ins Restaurant gehen? Duschen? Oder gar – . Nein! Ich bin glücklich verheiratet. Außerdem, auch wenn das vielleicht uncharmant klingt: Sie sind nicht mein Typ.

‚Alles lässt sich ändern‘ befindet die FDP. Wer wüsste das besser als Porsche-Fahrer Lindner: Von 240 auf null mit einem blöden D-Day-Spruch.

Anders ein Plakat-Lächler auf CDU-Pappe. Er wirbt mit den Worten ‚Freiheit und Verantwortung‘. Freiheit. Wer würde dieser parteiübergreifenden Werbebinse nicht zustimmen. Aber Verantwortung? 

Friedrich Merz kann dieses Plakat seiner Partei nicht gekannt haben, als er beschloss, Nation und Bundestag mit einem AfD – Antrag zur Migrationspolitik zu überraschen.

UdM

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