Das Forschungszentrum Jülich hat in einem naheliegenden Vergleich zwischen Golfplätzen und Fotovoltaikanlagen die beunruhigende Erkenntnis gewonnen, dass in Deutschland die für Golfanlagen genutzten Flächen, jene der mit Fotovoltaik versiegelten, übertrifft. So berichtet es die ‚Süddeutsche Zeitung‘.
Wir wollen dem Forschungszentrum Jülich kein Schüren von Sozialneid unterstellen, wenngleich die Formulierung, Golfspielen sei ein Sport, der von einer wohlhabenden Minderheit betrieben wird, diesen Verdacht nicht gänzlich ausschließt.
Vorwerfen muss man dem Forschungszentrum Jülich allerdings, dass es sich, wenn es um Sportarten geht, die von Mitbürgern mit sogenannten breiteren Schultern bevorzugt werden, nicht auf Golfplätze hätte beschränken dürfen.
Nehmen wir beispielsweise die erheblichen Ufer- und Wasserflächen, die vom Wassersport beansprucht werden. Nicht nur kleine Jollen dümpeln hier vor sich hin, sondern auch gewaltige Yachten bis zu Kreuzfahrtschiffgröße verbrauchen Unmengen von Wasser- und Hafenfläche. Mit Fotovoltaik bedeckt wären sie segensreich für die Allgemeinheit. Das Gleiche gilt für Spottflieger und deren Gerät, seien es kleine Segelflugzeuge oder große Privatjets, die auf von Jülicher Wissenschaftlern zu vermessenden Flächen herumstehen, ganz zu schweigen von den erforderlichen Start- und Landebahnen.
Unerwähnt bleiben sollen auch Fußballstadien nicht. Deren Parkplatzflächenverbrauch, hier besonders der von betuchten Tribünenplatzinhabern, übertrifft die Grundflächen der Stadien um ein Vielfaches.
Kurz: Für Fotovoltaik ungenutztes Terrain allüberall.
Für das Forschungszentrum Jülich gäbe es aber auch zu Erforschendes bei anders genutzten Flächen unserer Heimat. So werden beispielsweise im Alten Land und in Baden riesige Gemarkungen für Apfelplantagen genutzt, obwohl für Birnen sehr viel bessere Preise erzielt werden könnten.
Auch wenn das Sprichwort abrät, Äpfel mit Birnen zu vergleichen: Das Forschungszentrum Jülich könnte es widerlegen.
UdM