‚Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den lässt er sonntags TATORT schau’n’. Das wurde zwar im TATORT vom 8.Januar nicht gesungen, aber gesungen wurde recht viel. Von einem sehr professionellen Chor deutsches Liedgut, schön und innig – Achtung Titel und Botschaft! ‚Kein schöner Land…’- stets in gefährlicher Nähe zum Völkischen.
Denn es hatten sich drei äußerlich sehr propere, innerlich aber tiefbraune Sangesschwestern unter die Mitchoristen gemischt. Das heißt, eigentlich nur zwei. Die dritte, jung an Jahren, war von den anderen beiden verführt, für freies Logis rassistische Sprüche abzusondern. Als sie drohte abtrünnig zu werden, wurde sie ertrunken aus dem Main gefischt. Vermutlich hineingestoßen. Von wem wurde vom Tatortteam nicht aufgeklärt. Nichts wurde von der einfühlsamen Kommissarin und ihren Kollegen wirklich aufgeklärt: Zwei Brandanschläge mit Molotowcocktails und eine von ebenfalls äußerlich sehr properen jungen Rassisten krankenhausreif geprügelte Muslima. Wir Zuschauer aber wenigstens kannten die Täter. So erfolglos die Arbeit des Tatortteams war, so hübsch konnte es (siehe oben) singen. Ein neuer Vorgesetzter des Teams war sogar der brillanteste Interpret Dadaistischer Lyrik der Fernsehgeschichte. Das war vermutlich komisch gemeint, wie Anderes in diesem TATORT ironisch oder satirisch; aber solche Mischformen sind gefährlich, weil missverständlich. Da gerät der Anspruch leicht zur Albernheit. Überhaupt ähnelte Vieles an diesem TATORT einer unfreiwilligen Parodie der Sendung XY UNGELÖST der konkurrierenden Fernsehanstalt. Ob ,Muss I denn, muss I denn zum Städtele hinaus…’ eine Option für dieses Tatortteam ist, kann man noch nicht sagen. Das Fernsehen gewährt dritte und vierte Chancen.
Eines aber sollte man vielleicht bei einer Vielzahl resignativer TATORTE der letzte Zeit bedenken: Aus ‚Wem Gott will rechte Gunst erweisen’ könnte leicht ‚Wem Tatort will rechte Gunst erweisen’ werden. Das ist sicher nicht beabsichtigt. Aber freuen wird es die Falschen. Für die hatte dieser TATORT denn auch die passende Schlusspointe: Für die gemeuchelte Untermieterin wurde von der schönen braunen Hexe eine noch ahnungslose Nachmieterin rekrutiert. Billige Sudentenbuden sind rar. Auch in Frankfurt.
UdM
ROS · martedì, 11 dicembre 2012, 12:21 pmcome sanno anche i bambini quando ci si fa prestare qualcosa ci si impegna a rel.Etuirsoti’ vero che Renzi non ha nessuna intenzione di restituire il portacenere d’oro rubato a villa certosa?
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