Zur Zeit beherrschen einige Macho-Politiker die öffentliche Wahrnehmung: die Herren Erdogan, Orban, Trump und Putin sowieso. Alle diese Politiker neigen mehr oder weniger zu autokratischem Verhalten, alle sind mehr oder weniger frauenfeindlich. Bei Orban und Putin kommen Frauen als gleichberechtigte Hälfte der Menschheit erst gar nicht vor, Trump verachtet sie, Erdogan wirft sie ins Gefängnis, wenn sie emanzipiert sind und ihn auf seinem Weg zum Alleinherrscher stören.
In einem Land mit Frauen, die sich den Weg zur Gleichberechtigung immer noch mühsam erkämpfen müssen, gemeint ist hier, ja, Deutschland, kann so etwas bei eben diesen Frauen nicht gut ankommen.
Der zumindest nach außen freundliche und sanfte Armin Laschet hat das verstanden. Obwohl er weit weniger beliebt war als seine Kontrahentin Hannelore Kraft hat er die NRW-Wahl gewonnen. Er hat die Frau Hannelore Kraft nicht angegriffen sondern ihre Politik. Das hat ihn auch für Frauen wählbar gemacht.
Martin Schulz hat die NRW-Wahlniederlage einen Leberhaken genannt.
Als Konter, um im Bild zu bleiben, verpasst er als Linksausleger nun Ursula von der Leyen mit der langen Linken einen Haken. Einer Politikerin, die sich zur Zeit gegen eine ganze Kompanie von Gegnern im Ring verteidigen muss.
Ist das mutig? Ist das klug? Ist das originell?
Dass Martin Schulz bei seiner Paniknominierung zum deutschen Meister im Politschwergewicht noch nicht genug auf die Waage gebracht hat, kann man ihm vielleicht nachsehen. Aber hat er die richtigen Trainer?
UdM