DOG-PARKER

Hundeknast nennen innovationsfeindliche Kritiker eine sinnreiche Neuerung – woher wohl? – aus den USA natürlich: Dort hat eine findige Startuperin das Bedürfnis von Frauchen und Herrchen entdeckt, den geliebten Vierbeiner mal für einen ungestörten Plausch oder einen schnellen Einkauf gut untergebracht zu wissen. Der Dog-Parker ist eine Art Hightech-Hundehütte, in der es dem Hund an nichts fehlt – ausgenommen an Frauchen und Herrchen versteht sich. Abgerechnet wird elektronisch wie bei Fahrrädern, Elektrorollern und beim Carsharing.

Dass sich solche Angebote durchsetzen, wissen wir von einem nordischen Möbelhaus, wo zwar nicht die Hunde, aber die Kinder abgegeben werden können, während Mama und Papa ihr Billy-Regal zusammenstellen. Auch kinderlose Kunden kennen den Service, wenn eine warme verständnisvolle weibliche Stimme aus den Lautsprechern tönt: ‚Der kleine Anton möchte von der Mutti abgeholt werden.’

Niemand würde hier von einem Kinderknast sprechen.

Positive Beurteilung erhoffen sich auch die Erfinder des Startups Oma-Parker.

Er wird zunächst auf Parkplätzen von Autobahnraststätten Verwendung finden.

Im Oma-Parker wird, wie der Name leicht erraten lässt, die Oma untergebracht, anstatt sie einfach nach dem Tanken zurückzulassen um ungestört in die Ferien zu fahren.

Der Oma-Parker ist um einiges größer als der Dog-Parker, aus stabilem Sperrholz mit einem kunststoffbeschichteten roten Spitzdach im Ziegeldesign. Der Oma-Parker enthält eine Faltpritsche, die – zusammengefaltet – tagsüber ausreichenden Lebensraum bietet.

Die Miete wird per Smartphone abgerechnet und kann über eine Verbindung zu Omas Bank direkt von deren Sparkonto abgebucht werden.

Im Preis inbegriffen ist die kostenlose!! Benutzung des Raststätten-WCs. Nicht inbegriffen die Benutzung der Duschen.

Separat abgerechnet wird die Verpflegung durch die Raststätte. Von der Pizza ‚Rastplatz-Spezial’ bis zum Jägerschnitzel besteht freie Auswahl.

Sollten die potenziellen Oma-Parker-Nutzer vor zu hohen Kosten zurückschrecken, oder die Oma über kein Sparbuch verfügen, gibt es für den schmalen Geldbeutel das Arrangement ‚Flotte Oma’. Hierbei kann die rüstige alte Dame ihre Aufenthaltskosten minimieren, indem sie in verkehrsarmen Zeiten den Putzfrauen zur Hand geht oder in der Küche Töpfe scheuert.

Es gibt zur Zeit noch keine Opa-Parker, da die Omas demographisch in der Überzahl als Raststätten-Saisongäste vorkommen.

Besitzen die Nutzer des Oma-Parkers auch noch einen Hund, der einmal Ferien von der Familie machen möchte, planen die Dog-Parker ein Joint-Venture mit dem Oma-Parker. Der Dog-Parker wird neben dem Oma-Parker aufgestellt, und der Vierbeiner befindet sich so in lebendigem Kontakt zu einer nahen Verwandten.

Das Arrangement heißt ‚H & O’ (Hund und Oma), wird probeweise ab Sommer 2018 angeboten und hoffentlich den oben erwähnten Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.

Es sei denn, es wird bemängelt, dass der Dog-Parker luxuriöser ausgestattet ist als der Oma-Parker.

UdM

 

 

 

 

 

 

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