Gerade hat Tuvia Tenenbom in Berlin als Erster den Preis der „Jüdischen Rundschau“ für „ehrlichen Journalismus“ bekommen. Es wäre eine längere Abhandlung wert zu untersuchen, was der den Preis stiftende Herausgeber der Zeitung mit „ehrlichem“ Journalismus meint.
Jedenfalls hat der 1957 in Tel Aviv geborene, in New York lebende, aus einer deutsch-jüdisch-polnischen Familie stammende Tenenbom für seine neueste Reportage auf jeden Fall einen Preis für mutigen Journalismus verdient.
Auf 463 Seiten schildert er eine Entdeckungsreise durchs „wahre Amerika“. Was er in seinen Gesprächen mit Menschen aller Schichten und Hautfarben erfährt, ist spannend, irritierend, unterhaltsam und erschreckend. „Kann sich die Menschheit auf die USA verlassen?“ fragt Tenenbom und antwortet: „Ich würde es nicht tun.“
Das Buch ist bei Suhrkamp Nova erschienen, kostet € 16,95.
HR