Unter den 100 lesenswertesten Büchern des Jahres, die in der New York Times aufgeführt sind, ist keines, das ich gelesen habe. Auch beim Blick in die Listen von FAZ oder SZ tun sich Abgründe der Unkenntnis auf. Das ist deprimierend, aber so schnell nicht zu ändern. Von den Büchern, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, kann ich zwei empfehlen:
„Der Trafikant“ von Robert Seethaler. Ein kleiner Roman, bereits 2013 bei Klein & Aber als Taschenbuch erschienen, den ich letztes Jahr geschenkt bekam. Es ist die Geschichte des Bauernjungen Franz, der in den späten dreißiger Jahren nach Wien kommt, dort in einem Kiosk arbeitet, sich zum ersten Mal verliebt und sich mit Sigmund Freud – kurz vor dessen Emigration nach England – anfreundet.
„Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Der erste Roman einer amerikanischen Autorin, erschienen bei dtv und (!) ein New York Times Bestseller. Es ist die Geschichte einer amerikanisch-japanischen Familie in den 70er Jahren. Es geht ums Erwachsenwerden, ums Anderssein, um Rollenbilder und die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
HR