Es war einer dieser Samstagabende nach einem Tag in der Stadt. Zu bequem noch einmal das Haus zu verlassen, kein Roman der unbedingt gelesen werden musste. Nach der „Tagesschau“ einfach hängengeblieben an einem Fernsehfilm mit dem vielsagenden Titel „Das Leben ist ein Bauernhof“.
Das hätte Warnung genug sein müssen: Zwei Brüder, der eine knallharter Gewürzgroßhändler, der andere softiger Mönch, miteinander und ihrer Schwester zerstritten, fahren zu deren Beerdigung ins Allgäu, treffen auf ihre bis dahin unbekannte Nichte, retten den väterlichen Bauernhof vor dem Zugriff eines hinterlistigen, widerlichen Bankers und des reichen Großbauern. Der Gewürzhändler schießt nach drei Ehen auch die aktuelle Freundin in den Wind und findet die alte Jugendliebe. Die Nichte macht Abitur und wird in Liebe mit dem Sohn des Großbauern vereint. Der Mönch bleibt Mönch und geht wieder ins Kloster. Vielen Dank, Degeto!
Aber damit nicht genug. Bei der Suche nach anderem, vielleicht besserem, lande ich bei RTL und „Deutschland sucht den Superstar“. Vor langer Zeit einmal flüchtig reingeschaut und – entsetzt! Wie dort Menschen vorgeführt, kleingemacht, verachtet werden und sich klein und zum Affen machen – unfassbar, aber Quotensieger des Abend.
Gleich danach „Dschungelcamp“ – Riesenquotenhit und ebenso mies und niederträchtig. Vor allem auch noch langweilig! Hat die Sendung nicht mal einen Grimme Preis bekommen?
Ja, ja: Bei „arte“ und bei „3Sat“ lief mit Sicherheit etwas kulturell wertvolles, aber die Mehrheit der Jungen war bei RTL und die nicht Jungen waren zu 13% beim Ersten.
Das ist der real existierende Samstagabend im Deutschen Fernsehen, dem – wie auch ich immer gerne behaupte – besten Fernsehen der Welt.
hr
Wie wahr, wie war. Samstags sollte der Bildschirm dunkel bleiben. Abhilfe könnte Dog TV schaffen, ein Sender aus den USA ( woher sonst), dessen Sendeplan u.a. In Relaxation, Stimulation und Exposure eingeteilt ist. Gibt es im Internet zum Streamen für 9 Dollar im Monat. Vielleicht eher etwas für Mika und Emma….Have fun.
TS
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Mika sagt, was sie nicht riechen und anknabbern kann, findet sie uninteressant .
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