Manchmal erzähle ich Emma was. Hunde mögen es, wenn man hin und wieder ernsthaft mit ihnen spricht. Sie sehen dann so aus, als würden sie verstehen, was man ihnen sagt.
Deshalb habe ich Emma zwar die für sie erfreuliche Nachricht überbracht, dass die Chinesen jetzt im Jahr des Hundes leben. Verschwiegen habe ich ihr natürlich, was in einigen chinesischen Gegenden angeblich auf der Speisekarte steht.
Nicht verschweigen konnte ich Emma, dass die Gruppe der Menschen, die keine Hunde mögen, einen weiteren Sieg auf dem Weg zum Hundehaltervergraulen errungen hat: Frauchen und Herrchen müssen jetzt nicht nur ein Hinterlassenschaftsbeutelchen bei sich tragen, sie müssen es auch auf Aufforderung durch Ordnungskräfte vorweisen. Was geschieht, wenn das Beutelchen vergessen wurde, ist noch nicht ganz klar. Eine Arbeitsgruppe der Verwaltung, die sich sonst mit der Schadstoffbelastung der Bevölkerung durch Dieselabgase beschäftigt, wurde für die Arbeit an einer Ausführungsrichtlinie freigestellt. Parallel tüftelt sie an der Ausführungsrichtlinie zum ab 1. Januar geltenden Leinenzwang, genauer an den hierfür geltenden Ausnahmeregelungen. Angesichts ihrer ursprünglichen Aufgabe ist die Arbeitsgruppe sehr klein. Derweil müssen sich die Damen und Herren des Ordnungsamts mit Knöllchenverteilen begnügen.
Für die Anti-Hunde-Aktivisten wäre ein Besuch des Berlinale-Films ‚Isle of Dogs’ eine Empfehlung. Dort werden auf Befehl eines caniphoben Bürgermeisters alle Hunde auf eine Mülldeponieinsel verbracht. Allerdings müssten die Aktivisten vor Ende des Films das Kino verlassen: Die Behauptung der Gefährlichkeit der Hunde stellt sich als böswillige Erfindung heraus. Darin ist Wes Andersons Animationsfiction recht nah an der Berliner Realität.
Als Letztes habe ich Emma von der Meldung eines bilderreichen Presseorgans berichtet, ein Hund sei als SPD – Mitglied aufgenommen geworden, angeblich um eine weitere Stimme gegen die GrKo zu gewinnen.
Aber während ich das zum Besten gab, hat sich Emma hingelegt und ihren Kopf von mir abgewendet. Offenbar mag sie keine Fake News.
UdM
Der „Hunde Bild“-Aktion ist noch hinzuzufügen, dass der frühere SPD-Generalsekretär, Hubertus Heil, per Twitter die berechtigte Frage stellte, wie denn ein Hund eine eidesstattliche Erklärung inklusive Unterschrift abgeben solle, und was der ganze Quatsch überhaupt solle. Der Quatsch des Bidredakteurs sollte natürlich die Mitgliederbefragung diskreditieren. Ob der Redakteur allerdings dem Hund dann die Pfote geführt und geforderte Erklärung abgegeben hätte, bleibt nun offen. Angeblich soll es auch Registrierungsversuche für Katzen geben.
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