Auch Wörter können Karriere machen, zum Beispiel das Wort „resilient“. In der Statistik des deutschen Wortschatzes, die einen Überblick von 1600 bis heute bietet, läßt sich an Hand einer Wortverlaufskurve die Häufigkeit des Gebrauchs nachvollziehen. Bei „resilient“ ist erst ab dem Jahr 2000 eine statistisch relevante Verwendung nachgewiesen, die jedoch von da an geradezu exponentiell zunimmt. Die Tatsache, dass das Autokorrekturprogramm „resilient“ durch „resistent“ zu ersetzen versucht und „Resilienz“ durch „Renitenz“, spricht dafür, dass der Begriff in der Alltagssprache noch nicht ganz angekommen ist.
In der Psychologie bedeutet „resilient“ die Fähigkeit, „Belastungen und negativen Einflüssen zu widerstehen und sich von Ereignissen wie schweren Erkrankungen, Katastrophen, Schicksalsschlägen wieder zu erholen.“ Eine „resiliente“ Stadt kennt zum Beispiel ihre Schwachstellen und unternimmt alles, um sich vor Katastrophen und schleichenden Veränderungen zu schützen.
Ob der Berliner Mietendeckel ein Zeichen der Resilienz des Senats ist, darüber gehen die Meinungen auseinander.
H.R.