HINTERLASSEN SIE DAS BITTE !

Durchblätterer die die ADAC – Zeitung eher als Werbeträger für Treppenlifte, Fluss- und Seekreuzfahrten sowie Vergleichstests von Autos und Zubehören empfinden, für die sie keinen Bedarf haben, stoßen zuweilen durchaus auf Lesenswertes.

So wird in der jüngsten Ausgabe auf ein neuartiges Modell der Marke Mercedes hingewiesen, das über eine sogenannte Sprachsteuerung verfügt. Anstatt wie in älteren Modellen zur Temperaturregelung mühsam an einem Knöpfchen zu drehen ruft der glückliche Besitzer etwa ‚Hey, Mercedes, mir ist warm!’, wird berichtet. Dabei kann sich auch der ältere Fahrer mit dem jugendliche ‚Hey’ durchaus ein paar Jahre jünger fühlen.

Wer diese Neuerung nun für albernen Schnickschnack hält, möge bedenken, dass der Sache sehr Ernstes innewohnt, nämlich die Markenbindung. Der Käufer eines Neuwagens wird auf diese Weise vom Markenwechsel abgehalten. Ersteht er nämlich als Neuwagen beispielsweis einen BMW, so ist zu erwarten, dass das Fahrzeug auf den zur Gewohnheit gewordenen Ausruf ‚Hey, Mercedes, mir ist warm!’ selbststeuernd an den Straßenrand fährt und den Affront mit einem barschen ‚Aussteigen!’ ahndet.

In der Me-too-Debatte, kann die Sprachsteuerung allerdings segensreich wirken:

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ÜBERGRIFFE

In einem Artikel des „Spiegel“ beklagt eine Schauspielerin, dass ein Fernsehredakteur sie grundsätzlich mit „Na, Süße?“ begrüßt habe. Sie fand das anzüglich und herabwürdigend. Nun käme ich nicht auf die Idee, egal wen, mit „Na, Süße?“ zu begrüßen, schon weil ich so unseren Hund begrüße. Aber herabwürdigend? Ein Thema für ein Interview im „Spiegel“?

Eine Autorin berichtet, dass der selbe Redakteur ihr bei der Begrüßung eine Hand gab und die andere auf ihren Hintern gelegt habe. Das sei „schlimm“ gewesen.

Wenn es sich so zugetragen hat, war es ungehörig, übergriffig und noch dazu blöd vom Redakteur. Aber statt die Sache Jahre später dem „Spiegel“ zu berichten, hätte es ja auch klassische Möglichkeiten der Reaktion gegeben: „ Lassen Sie das bitte!“, „Pfoten weg!“ „Was bilden Sie sich ein?“

Und der Herr Redakteur hätte antworten können: „Entschuldigung, das war keine Absicht!“, „Da ist mir die Hand verrutscht!“, „Oh, pardon!“ Oder was der dummen Sprüche mehr wären.

Die Autorin sagt, es sei um die Verfilmung ihres Buches gegangen. Der Redakteur sagt, die sei schon längst beschlossen und finanziert gewesen. Jetzt steht Aussage gegen Aussage und die peinlich berührte Öffentlichkeit soll entscheiden.

HR

KORREKTUR

Ein Paar gibt vor einem Café am Savignyplatz eine Bestellung auf.

Sie:“A glass of white wine, please.“

Er: „Me, too!“

Er schaut seine Frau an, blickt sich um und ergänzt:

„Also, für mich auch ein Glas Weißwein, bitte!“

 

AFFENSELFIE ZUM ZWEITEN

AFFENSELFIE ZUM ZWEITEN

 

Kann ein Bulle den Bauern verklagen, ein Chihuahua sein Herrchen, wenn Bauer oder Herrchen mit den Fotos der Tiere Geld verdienen und ihnen dieses nicht zukommen lassen?

Diese Frage wirft die Süddeutsche Zeitung am 17. April anlässlich der nächsten Runde im Rechtsstreit der Tierschutzorganisation Peta mit dem Fotografen David Slater auf. Weiterlesen

MISSVERSTÄNDNISSE

Auf den ersten Blick haben der neue Gesundheitsminister Jens Spahn, die Stadt Trier, der Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp und die Mecklenburgischen Seebäder nichts gemeinsam. Auf den zweiten Blick schon. Sowohl Jens Spahn, als auch Trier, Uwe Tellkamp und die Mecklenburgischen Seebäder sind missverstanden worden. Weiterlesen

Hallo, Washington

– Hallo, ich hätte gerne ein Interview mit Mr. Pompeo.

– Das ist nicht möglich. Mr. Pompeo richtet sich gerade in seinem neuen Ministerium

ein.

– Weiß man schon wie lange Mr. Pompeo Minister bleibt?

– Das hängt wie immer ganz allein vom Präsidenten ab.

– OK, ich bleibe am Apparat.

 

UdM

MUTTER COURAGE

Wenn manche Bürger den Eindruck hatten, das politische Leben habe wegen schwieriger Regierungsbildung stillgestanden ist ihnen entgangen, dass trotz fehlender ministerieller Weisungsmacht Wichtiges vorbereitet wurde.

So hat man im Familienministerium die Zeit nicht mit dem Ersinnen neuer Gesellschaftsspiele für Groß und Klein vertrödelt, sondern sich an einen wirklich großen Klops rangewagt: Unsere Nationalhymne. Weiterlesen

WURZELSPIELE

Wir sind nicht verwöhnt, was die Sprachfähigkeiten unserer politischen Klasse angeht. Von der neuen Generalsekretärin der CDU ist in dieser Hinsicht auch nicht viel zu erwarten.
In ihrer Rede auf dem CDU-Sonderparteitag, der sie mit einem Ergebnis wählte, das an die Stimmzahlen des kurzzeitigen SPD-Vorsitzenden und des einstigen DDR-Parteichefs (der ja auch aus dem Saarland kam) heranreichte; in dieser Rede also lieferte Frau Kramp-Karrenbauer ein erstes Beispiel für das was uns erwartet: „Die CDU muss alle ihre Wurzeln bespielen“!“  Wir dürfen gespannt sein, was sie künftig an Sprach-, Wort- und Bilderspielen zum besten geben wird.
H.R.

JAHR DES HUNDES

Manchmal erzähle ich Emma was. Hunde mögen es, wenn man hin und wieder ernsthaft mit ihnen spricht. Sie sehen dann so aus, als würden sie verstehen, was man ihnen sagt.

Deshalb habe ich Emma zwar die für sie erfreuliche Nachricht überbracht, dass die Chinesen jetzt im Jahr des Hundes leben. Verschwiegen habe ich ihr natürlich, was in einigen chinesischen Gegenden angeblich auf der Speisekarte steht.

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FLIEGENDE HUNDE

In den USA hat die Zahl der Therapiehunde dramatisch zugenommen. Das sind „ärztlich verordnete“ Hunde, also z.B. Blindenhunde oder Hunde die Menschen mit psychischen Problemen helfen sollen, den Alltag besser zu bewältigen. Wer einen solchen Hund mit Attest hatte, durfte seinen Begleiter mit in die Flugzeugkabine nehmen. Bald vorbei!


Ähnlich wie beim ärztlich verordneten Marihuana („Hi, Doc, bin so nervös, brauch’n Rezept.“) fanden sich dem Wohl von Mensch und Tier verpflichtete Mediziner, die ein entsprechendes Attest ausstellten, damit auch weniger therapeutische Vierbeiner mit in den Flieger durften. Eine solche Bescheinigung ließ sich besonders kostengünstig übers Internet bestellen. Das Ergebnis waren im Gang herumliegende oder wandernde Hunde, hündische Hinterlassenschaften, Konfrontationen mit anderen Passagieren oder dem Kabinenpersonal..

Jetzt beginnen die Fluglinien die Mitnahme von Hunden generell abzulehnen. Das trifft jetzt alle Reisende, auch die blinden!