Hundetagebuch 49

Lieber Ulrich,

unsere Hunde werden älter, und es muss über altersgerechte Ernährung geredet werden. Zumindest ist das der Eindruck, den mir die speziell für ältere Hunde zusammengestellten Trockenfuttermischungen suggerieren, die – wie könnte es anders sein – die Bezeichnung „Senior“ auf der Verpackung tragen. Die Inhaltsstoffe sind gesund, das Futter nicht so fetthaltig, jede Menge Mineralien, Vitamine – na, eben alles, was Dir und mir auch so empfohlen wird. Das Problem im Fall unseres Hundes ist allerdings, dass Mika Seniorenfutter nicht mag!

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Hundetagebuch 48

Lieber Hansjürgen,

Zunächst bewundere ich Deine Bereitschaft neben Deinen zahlreichen bereits bestehenden ehrenamtlichen Tätigkeiten eine weitere zu übernehmen. Denn um eine wie von Dir vorgeschlagene Veranstaltung zu moderieren braucht es ja besonders gute Vorbereitung, weil die gegensätzlichen Meinungen beim Thema Hund bekanntlich bis zu Handgreiflichkeiten im wahrsten Sinn des Wortes aufeinanderprallen können.

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Hundetagebuch 47

Lieber Ulrich,

ich habe heute mit Mika das Hundeverbot am Berliner Schlachtensee ausführlich besprochen. Mika ist es völlig egal! Sie findet den Rundweg am Schlachtensee schon seit langem doof. Zu viele aus dem Nichts auftauchende Radfahrer, zu viele herumkeuchenden und Leute anrempelnden Jogger, überall Müll im Gebüsch und ins Wasser darf sie auch nicht.

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Hundetagebuch 46

Lieber Ulrich,

wir haben es überstanden. Mika ist sterilisiert. Aber ich kam mir vor wie ein echter Bösewicht, als wir am Freitag vor zwei Wochen bei unserer Tierärztin in der Praxis saßen und uns der „Eingriff“ noch einmal detailliert erläutert wurde. Wir sind schon mit schwankenden Gefühlen am Abend ins Bett: Was tun wir dem Tier an? Ist das wirklich richtig? Aber Welpen bekommen soll sie auch nicht. Es gibt schon genug Hunde in Tierheimen. Und zweimal im Jahr eine läufige Hündin ist weder für Tier noch Mensch besonders entspannend.

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Hundetagebuch 45

Lieber Hansjürgen,

Emma ist nicht mehr läufig, jedenfalls tropft es nicht mehr. Wie eindeutig das ist oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Selten habe ich zu einem Phänomen so unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Einschätzungen gehört. Nach wie vor scheinen Rüden auf der Straße an Emma stark interessiert. Ob es um ein allgemeines oder unerwünscht zielgerichtetes Interesse handelt, bleibt unklar. Jedenfalls erscheint es mir nach wie vor bedrohlich, und entsprechend werden männliche Hunde – vielleicht ganz zu Unrecht – misstrauisch betrachtet.

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Hundetagebuch 44

Lieber Ulrich,

jetzt haben wir den Salat! In zehn Tagen sollte Mika sterilisiert werden und prompt zeigten sich am Wochenende erste Bluttröpfchen. Wir hatten uns schon gewundert, dass unser Mädchen sich in letzter Zeit vor einem bis dahin eher aggressiven Golden Retriever in unserer ländlichen Nachbarschaft geradezu anbiedernd auf den Boden legte, der seinerseits statt zu knurren und zu bellen liebevoll „schnäuzelte“. Also: Verschiebung der OP um drei Monate und die nächsten vier Wochen keine Spaziergänge im Rudel! Du ahnst natürlich, was das für die Terminplanung der Familie für Auswirkungen haben kann. Aber noch sind wir guter Dinge. Wie geschlechtsreif ist denn Frau Emma inzwischen?

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Hundetagebuch 43

Lieber Hansjürgen,

Emma liegt hinter meinem Bürostuhl und tröpfelt. Das tut sie nun schon seit über einer Woche, mal mehr, mal weniger. Es sieht nicht schön aus auf dem beigen Teppichboden, der dem Vermieter gehört. G., in deren Büro es auch viele rötliche Flecken gibt – auch im Korridor und im Sekretariat ihrer Kanzlei – behauptet, man könne das alles mit einer chemischen Flüssigkeit und der Bereitschaft auf den Knien zu rutschen ‚wegrubbeln‘. Die Ergebnisse erster Versuche lassen mich zweifeln. Ich sehe neue Teppichböden auf unsere Rechnung. In der Wohnung haben wir hauptsächlich Parkett, das uns gehört, was das Problem minimiert. Die weißen Wollteppiche sind wegen der Folgen der stubenunreinen Welpenzeit sowieso noch professionell reinigungsbedürftig.

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Hundetagebuch 42

Lieber Ulrich,

morgen soll es zur „Konfrontation“ kommen. Der Hundetrainer hat uns empfohlen Tom und Lucy zunächst in ihren Körbchen in einem geschlossenen Raum zusammen zu bringen. Dann mit Mika an der Leine die Körbchen zu öffnen und der gezügelten Natur ihren Lauf zu lassen. Ich hoffe es funktioniert! Jedenfalls muss es mit der Grübelei ein Ende haben, ob z.B. der Haarausfall unseres Katers durch die Bedrohung durch den Hund verursacht sein könnte oder eher eine normale Allergie der Auslöser ist. Die Aufteilung des Hauses in Katzen- und Hundezonen ist dem Leben des Großrudels ebenso wenig zuträglich, wie das nächtliche Suchen nach verängstigten Katzen.

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Hundetagebuch 41

Lieber Hansjürgen,

vermutlich siehst Du ebenso wenig wie ich Horrorfilme. Die langsamen, eigentlich langweiligen Kamerafahrten, denen lediglich unheildräuende Musik quälende Spannung verleiht, die sich dann an einer mehr oder weniger vorhersehbaren Stelle in optischen Unappetitlichkeiten entlädt und gern mit schaurigen Schreien den akustischen Höhepunkt erreicht – das war noch nie etwas für mich. Schon wegen der schaurigen Schreie.

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Hundetagebuch 40

Lieber Ulrich,

es gibt viel zu berichten: über Verletzungen, Ungehorsam, hundefreie Tage und die mit der Hundebetreuung verbundenen Organisationsprobleme. Natürlich waren wir gewarnt, schon zu einer Zeit, als die Aufnahme eines Hundes in die Kleinfamilie gar kein Thema war. Ich erinnere mich an beiläufige Gespräche zwischen befreundeten Paaren, bei denen auf die Frage, „Legt ihr Euch wieder einen Hund zu?“ die Antwort kam: „Eher nicht. Es war doch auch eine Belastung. Wir wollen jetzt mal ein bisschen Reisen.“

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